Material zur Herstellung
Um Kerzen herzustellen braucht man grundlegend einmal 2 Dinge: Kerzenwachs und Docht. Allerdings gibt es auch hier natürlich ein paar Dinge zu beachten.
Wachs
Es gibt grundlegend 3 Arten von Kerzenwachs:
- Paraffin - das billige Standard-Wachs
- Bienenwachs - das hochwertige, gut-riechende goldgelbe Wachs
- Stearin - das Wachs, das aussieht wie kristallisiert
Die meisten Leute werden wohl erstmal mit Paraffin arbeiten. Grundlegend sollte man verschiedene Wachsarten nicht mischen. (bei Paraffin und Bienenwachs macht es nichts, aber es ist schade um das schöne Bienenwachs, wenn man es mit Paraffinwachs verpanscht).
Man kann Wachs in Granulat- oder Pulver-Form kaufen oder alte Kerzen einschmelzen. Letzteres ist natürlich deutlich billiger (vor allem kann man dadurch Material wiederverwerten, das sonst im Restmüll landet) und wenn man genug Leute kennt kann man hier auch ordentliche Mengen einsammeln.
Wichtig ist, dass Restwachs niemals direkt verwendet werden darf, da es Verunreinigungen enthält (Dochtreste, Ruß) und daher erstmal aufbereitet werden muss. Zu dem Thema schreibe ich irgendwann noch einen separaten Artikel.
Docht
Hier muss man aufpassen, dass man unbedingt den richtigen Docht für das richtige Wachs verwendet. Für Paraffinwachs sind ausschließlich Flachdochte geeignet, Runddochte rußen dagegen nur massiv. Flachdochte können in beliebige Richtung eingezogen werden.
Darüber hinaus ist die Dicke des Dochts wichtig, die man abhängig von der jeweiligen Kerzenform kaufen sollte. Eine Kerze mit einem Durchmesser von 8cm braucht natürlich einen breiteren Docht als eine mit nur 4cm. Hier muss man nicht übertreiben, aber 2-3 verschiedene Größen an Docht sollte man schon vorrätig haben. Das muss man auch einfach ausprobieren, welche Dicke mit welcher Form gut funktioniert.
Wachsfarbe
Insbesondere wenn man weißes Wachs kauft aber auch, wenn man Restwachs mischt und die Farbe nicht so toll ist: Man kann flüssiges Wachs mit Wachsfarbe umfärben.
Wichtig: Man kann, wie auch bei normalen Malfarben, immer nur "dunkler" mischen, nicht heller. Daher wird man aus rotem Wachs niemals gelbes bekommen können, aber umgekehrt ginge es durchaus. Am ehesten färbt man aber weißes Wachs, bei Restwachs vor allem dann, wenn es kein "schönes" Weiß mehr ist.
Aufpassen bei schwarz/grau: Will man diese Farben mischen, darf man niemals farbiges Wachs als Basis nehmen, da ein kleiner Stich vom ursprünglichen Farbton immer drinbleibt.
Generell hat Wachs in flüssiger Form nicht immer dieselbe Farbe wie wenn es fest wird. Um zu checken ob die Farbe richtig ist, sollte man daher ein paar Tropfen übereinander auf einer Testplatte trocknen lassen (so dass es ein kleines Kügelchen gibt).